Hier werde ich nach und nach einige meiner Favoriten auflisten.
Aconitum carmichaelii „Arendsii“
Unter den Top Ten meiner Lieblingsstauden ist mit Sicherheit Aconitum carmichaelii „Arendsii“, ein von Georg Arends in den 1950er Jahren gezüchteter, wundervoller Eisenhut. Eine hohe Sorte, welche ab Mitte September bis Ende Oktober mit strahlend Blau-Violetten Blüten hervorsticht. Darf im Garten nicht fehlen wie ich finde. Als Bonuslevel bietet diese Pflanze auch noch die Möglichkeit sich selbst zu richten indem man die Wurzelknolle ausgräbt und sie sich während des Gartenspaziergangs reinzieht. Man kann es in der Regel nur einmal testen, dann war es das.
Geranium Wallichianum
Um es vorweg zu nehmen, ich liebe Geranium. Eine derart reizende Staude. Und aufgrund der vielen Arten und Sorten extrem flexibel, für jede Gartensituation gibt es ein Exemplar. Ein Favorit ist die ganze Sippe an Geranium Wallichianum Sorten.
Endlose Blüten über das ganze Jahr ist wohl eine der besten Eigenschaften dieser Gruppe. Sie klettert hier und dort auch gerne locker in benachbarte Stauden. Exakt das ist es was ich von ihr erwarte. Durch das Geranium Wallichianum „Rozanne“ mit ihren hellblauen Blüten ist diese Gruppe seit einigen Jahren vermehrt in den Fokus sämtlicher Gärtnereien gerückt.
Es gibt jedoch einige meiner Meinung nach gleichwertige Exemplare wie zum Beispiel „Buxton`s Variety“, „Pink Penny“ oder „Crystal Lake“. Mittlerweile dürfte es ein ganzes Dutzend guter Varianten geben. G. Wallichianum geht immer, egal wie der Sortenname sich schimpft.
Geranium Sanguineum Hybride „Dilys“
Die Geranium Sanguineum-Hybride „Dilys“ entdeckte ich meiner Erinnerung nach in einer Pflanzung von Piet Oudolf. Diese wunderbare Staude bleibt niedrig und hat die Eigenschaft mit ihren „langen Armen“ sich durch die Staudenpflanzung zu winden. Nicht das sie wuchert, nein sie bleibt horstig. klettert aber hier und da in die Höhe, z.B. an größeren Stauden und Gehözen und wird von mir gerne mitten in die Pflanzung gesetzt. Sie darf sich dann einen Lichtausguck erklimmen. Sie behauptet sich durchaus in der Pflanzung ohne jedoch verdrängende Eigenschaften zu besitzen. Die purpurnen Blüten sind etwas kleiner als bei Wallichianum sie blüht jedoch bis in den späten November! Ein der spätesten Geranium überhaupt. Klare Kaufempfehlung.
Sanguisorba
Die Bekanntheit der Wiesenknöpfe hat in den letzten Jahren zugenommen. Aber auch in den 1990er Jahren und vorher finden sich Auslesen der verschiedenen Arten in der Gattung bereits in Pflanzlisten und Staudenkatalogen.
Ich kann mich gar nicht auf eine Art festlegen und schlage die gesamte Gattung zum Ritter. Sie ist in meinen Pflanzungen nicht wegzudenken. Herrlich unkomplizierte, oft Feuchtigkeit liebende Staude. Bei mir stehen sie nährstoffreich und naturgemäß feuchter, es gibt aber auch ein natürliches Vorkommen der Gattung auf Magerwiesen.
Das Bild zeigt Sanguisorba officinalis „Typ Heiko Spät“. Vermutlich ein Bastard aus Sanguisorba officinalis „Pink Tanna“. Ich erhielt diese Pflanze von Anne Eskuche. Sie beschrieb mir diese Sorte als etwas später blühend als „Pink Tanna“.
Heiko ist mein Hauptlieferant und Lehrer, er wusste nichts von „seiner“ Sorte.
Ursprünglich stammte diese Sorte wohl aus seinem Arsenal und gelangte vor Jahren zu Annemarie. Sie blüht tatsächlich etwas später als „Pink Tanna“. Etwa ab Anfang August. Sie soll nur beispielhaft für die Gattung genannt sein. Insbesondere Officinalis Sorten werden gerne in einem Gartenstrauß bei mir auf dem Esstisch platziert. Wunderschön!
Sesleria
Die Gattung Sesleria aus der Familie der Süßgräser erhielt seinen Namen durch Antonio Scopoli. Er würdigte damit Leonardo Sesler, einem Arzt und Botaniker aus Venedig, der bereits 1785 verstarb. Nur drei Jahre später verstarb auch Scopoli, was veranschaulicht wie lange die Gattung bereits bekannt ist.
Aus der Gattung Sesleria verwende ich gerne Sesleria argentea und Sesleria autumnalis.
Beide Blaugräser haben ein ähnliches Erscheinungsbild, jedoch blüht S. argentea bereits ab Juni und macht es deshab zu einem schönen und frühen Matrixgras.
Sesleria argentea
Ich setze es willkürlich in größerer Stückzahl in Pflanzungen ein. Auch wenn es gerne als Steingartengras beschrieben wird, wächst es bei mir auf recht reichhaltigem und nicht ganz so trockenem Boden gut und wird nicht größer bzw. bleibt kompakt und standfest.
Sesleria autumnalis verrät sich bereits durch den Namen, ein Herbstblüher mit Startzeitpunkt im September. Beide haben ihre Berechtigung als Matrixgras in meinem Garten.
Melica transsilvanica
Als ich dieses Gras das erste mal in einer Pflanzung entdeckte, stand es silbrig leuchtend in voller Blühte. Ein fantastischer Anblick. Es benötigt jedoch einige Jahre um zu einem ansehnlichen Horst heranzuwachsen, dankt die Geduld jedoch erst im Juni mit dunklen Ähren und ab Juli durch leuchten silbrig-weiße Blütenrispen. Locker und leicht liegen sie im Wind und taumeln durch die Pflanzung. Wunderschönes Gras, viel zu selten in Staudengärtnereien zu finden.
Melica transsilvanica zusammen mit Allium sphaerocephalon und Deschampsia cespitosa, welches sich hier selbst ausgesät hat. Im Hintergrund Salvia nemorosa „Caradonna“.
Eine gute Alternative ist Melica ciliata. Beide stehen bei mir an den trocknen und sonnigen Standorten.
Pennisetum orientale ‚karley rose‘
Ein besonderes Federborstengras weil locker im Horst und mit leicht rosa Blütenkerzen ausgestattet, bis zu 120cm hoch. Dadurch können die Blüten wie auf dem Foto über der Pflanzung schweben ohne diese zu erdrücken. An sich finde ich die Verwendung von Pennisetum gerade bei hohen und bei uns winterharten Pennisetum alopecuroides Sorten in der Pflanzung schwierig, weil ich immer das Gefühl habe sie dominieren jede Staude durch den Halbkugeligen und dichten Habitus. Diese Selektion ist deutlich feiner.
David Skwiot (Sunny Border Nurseries) hat die Sorte 1995 selektiert. Sie gilt zumeist als winterhart, soll aber zickig bei Winternässe sein.
Im vergangenen, sehr nassen und über mehrere Wochen durchgefrorenen Winter hat sie dieser üblen Nachrede widersprochen.
Liatris spicata
Auch wenn ich oft über eine zu ordentliche Pflanzung der Prachtscharte in anderen Gärten stolpere bin ich noch immer ein großer Fan.
Sie liebt bei mir im Garten die fetten Standorte in voller Sonne mit ausreichend Feuchte. Ein absoluter Insektenmagnet! Mittlerweile gibt es mehrere oft kultivierte Sorten.
Die Blütenstände von Liatris spicata sind für mich wichtige Strukturgeber über den Winter hinaus.
Sorghastrum nutans (Chrysopogon nutans)
Das Goldbartgras hat eine der auffälligsten Blütenstände. Es wird auch gelbes Indianergrass genannt. Namensgeber sind die gelben Staubgefäße während der Blüte. Eine schönere Grasblühte gibt es kaum. Es ist seit über 100 Jahren in Deutschland in Kultur.
Obwohl das Gras unter anderem aus den nordamerikanischen Tallgrass Prärien stammt, ist es bei mir auf nährstoffreichem und frischen Boden nicht straff aufrecht. Leider fällt es stark auseinander. Ich werde es wohl an einen etwas magereren Standort versetzen. Es liebt Sonne und Wärme, ein großes und bis zu 130cm hohes Präriegras.
Eryngium
Die Gattung Eryngium umfasst unzählbare Arten und Sorten. Die Mannstreuarten haben derart viele verschiedene Naturstandorte, dass für jede Gartensituation ein passender Kamerade gefunden werden kann. Durch die stahlblaue bis hin zu silberfarbenden Blüten sticht diese Gattung auch aufgrund ihres besonderen Erscheinungsbildes wunderbar aus den Pflanzungen hervor. Einige Arten mögen keine Konkurrenz. Eryngium planum ist so eine Art, der flachblättrige Mannstreu. Dennoch möchte ich nicht darauf verzichten.
Auch die amerikanischen Eryngiumarten sind faszinierende Gesellen. Ich habe mich längst in Eryngium yuccifolium, den Palmlilien Mannstreu verguckt. Ein höherer Geselle von bis zu 1,2m. Er sorgt für faszinierende Bilder im Staudenbeet.
Es gibt noch mehr tolle Arten. Auch wunderschön ist Eryngium alpinum, der Alpenmannstreu. Hier an einem seiner Naturstandorte.
Es lohnt sich die Gattung weiter zu erkunden und zu testen.
Polygonum amplexicaule (Bistorta amplexicaulis)
Noch immer treffe ich Menschen die Angst vor dem Kerzenknöterich haben. „Wuchert der nicht?“
Nö!
Diese wundervolle Staude blüht reichlich fast das ganze Jahr, selbst in halbschattigen Lagen entwickelt er sich prächtig. Er wird derart dicht und mächtig, dass Unkräuter wenig Chance haben hindurch zu wachsen. Obwohl er seit einige Jahren immer wieder in der Literatur und auch in etlichen Schaugärten zu finden ist, sieht man ihn noch viel zu selten in Privatgärten. Leider wird der Markt völlig mit neuen Sorten überschwemmt. Die Mehrwerte werden immer geringer. Hoffentlich endet dieses Thema nicht wie das der Gattung der Echinacea. Verschiedenste Sorten sind erhältlich, von groß bis klein, von dunkelstem Rot bis weiß. Wundervolle Stauden, extrem anspruchslos. Nur zu trocken sollte es nicht sein.
Bistorta amplexicaulis „Fat White“, eine niedrigere Sorte vom Bistorta Papst Chris Ghyselen aus Belgien.
Bistorta ampl. „Rosea“, eine schon fast klassische da ältere Sorte die ich noch immer für eine der besten rosafarbenen halte.
Rechts die alte Sorte „Album“, links „Rosea“
Durchgefallen bei der Staudensichtung 2017, bei mir einer meiner Liebsten, die Sorte „Pink Elephant“ Eine sehr kompakte Sorte . Unglaubliche Blütenwirkung, und kerngesund zumindest in meinem Garten.
„Dikke Floskes“, tiefrot und sehr dicke Blüten.
„Janet“ ist auch ein der neueren Sorten, ebenfalls von Chris Ghyselen.
Wenn ich irgendwie ein Sammler sein sollte, dann von dieser Art. Eine derart dankbare Staude mit enormen Zierwert. Pflanzt mehr Bistorta amplexicaulis!
Polygonum Bistorta (Bistorta officinalis/Persicaria bistorta)
Noch ein Knöterich den ich liebe. Der Wiesen- oder Schlangenknöterich. Er liebt es feucht, bei mir steht er gut am Teichufer, remontiert Mitte September nochmals und hat so faszinierende Blütenköpfe, das sie glatt meinem 11 Monate altem Sohn „in die Hände gefallen“ sind.
Wie auch der Kerzenknöterich mögen sie keinen Frost. Bei Spätfrösten brechen sie zusammen und erheben sich erneut, sobald die Temperatur bessere Voraussetzungen abbildet.
Ich bin auch ein Fan vom kleinen Polygonum affine oder Bistorta affinis. Dieser kleine Schneckenknöterich ist etwas verrufen, da er einige Zeit im Frühjahr benötigt um erneut einen Teppich auszubilden. Anfangs liegt er brach und braun im Beet. Das stört mich keinesfalls, denn er dankt die Geduld mit einem das ganze Jahr andauernden Blütenteppich. Dabei variiert die Blütenfarbe einer einzigen Sorte von Hellrosa bis fast Rot. Ein wunderschönes Farbspiel.
Nepeta cubanica (Nepeta cyanea)
Die Gattung Nepeta gehört zur Subtribus Nepetinae aus der Tribus Mentheae in der Unterfamilie Nepetoideae innerhalb der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae).
Hä? Ist nicht jedermanns Sache, die Systematik der Blümchen. Meine auch nicht, daher in Kurzform:
Nepeta Kubanica stammt nicht etwa aus Kuba, sondern aus Kubanien, einer Landschaft und Tal im Nordkaukasus. Die großblumige Katzenminze ist einer meiner Favoriten bei den Katzenminzen. Sie blüht in großen, lockeren Horsten von Juni bis August. Ein weitere Favorit unter den Nepeta ist Nepeta prattii, der China-Drachenkopf. Beides wirklich schöne Pflanzen, Insektenmagnet.
Bei zu großer Trockenheit stellt sie die Blüte ein, daher sollte sie nicht zu trocken stehen. Wunderschöner Habitus. Eine anspruchslose und dennoch wunderschöne und absolut winterharte Staude.
Nepeta kubanica
Agastache
Die Gattung Agastache besteht aus über 20 Arten. Nicht alle sind für mein Geschmack interessant. Dennoch gibt es einige die ich gerne betrachte. Eine wunderschöne Duftnessel ist die Hybride „Linda“.
Entgegen den weiteren bei mir im Garten wachsenden Rugosa Hybriden erscheint sie in einer sehr lockeren Art. Nicht ganz so poppig wie Agastache rugosa hybr. „Black Adder“ und „Blue Fortune“. Sie wirkt deutlich natürlicher und ist absolut robust. Wer auf Schmetterlinge steht benötigt dringend Agastachen!
Monarda
Aus der Gattung Monarda habe ich mich auf Monarda fistulosa, die wilde Indianernessel, und die daraus entstanden Hybriden festgelegt. Bei dieser Art hatte ich bisher weniger Mehltauverluste. Leider sind Monarden dafür anfällig. Auch schon die robustesten Sorten sowie die reine Art war bei mir davon betroffen trotz Pflanzung an verschiedenen Standorten gab es keine Sicherheit.
Und das an ganz verschiedenen Standorten. Dennoch würde ich nicht auf sie verzichten wollen. Im Falle eines Mehltaubefalls schneide ich sie direkt über dem Boden ab. Diese so wuchsstarken Kameraden schaffen es binnen kurzes Zeit wieder in Blüte zu stehen.
Monarda Fistulosa-Hybride ‚Gardenview Red‘ und Agastache „Blue Fortune“
Traumhafte Pflanze, aus Monarden kann man Tee machen. Wie ich kürzlich erfuhr macht man in Frankreich aus den Blütenquirlen einen Sirup als Limonadengrundlage. Ich erhielt eine Probe. Sehr lecker.
Helenium
Wer es nicht gelb mag, sollte sich meinen Garten nicht ansehen. Eine der schönsten Stauden im gelb-orangen Thema ist Helenium. Die Gattung umfasst viele Arten. Die Hybride „Rauchtopas“ hat zu recht immer wieder beste Sichtungsergebnisse erzielt.
Helenium Hybride „Rauchtopas“
„Rauchtopas“ zusammen mit Eupatorium „Purple Bush“, eine Selektion von Jan Spruyt.
Diese Helenium Hybride erhielt ich ganz zu Anfang als Geschenk. Da sie sehr hoch wird (etwa 160cm) schneide ich Sie Ende Mai deutlich runter. So bleibt sie kompakt, blüht deutlich üppiger und ist standfest, was sie sonst nicht war. Ich kann die Sorte nicht zuordnen, da immer irgend ein Merkmal nicht zutrifft. Ist auch nicht wichtig, sie ist nach wie vor ein Kracher.
Phlox
Die Gattung der Flammenblume ist unfassbar umfassend. Dennoch stimme ich dem Altmeister Foerster zu: „Ein Garten ohne Phlox ist ein Irrtum!“ Es gibt Phlox für jede Gartensituation. Natürlich überragt die Phlox Paniculata Palette, zumindest für mich.
Und auch wenn der ein oder andere der Meinung ist, Phlox sei ein Omagewächs: Ich mochte meine Oma, Phlox rocks.
Phlox paniculata „Argus“
Aber auch der Wiesenphlox bringt tolle Eigenschaften mit. Hier Phlox maculata „Natasha“ Leicht kitschig aber sehr schön.
Ligularia
Die Gattung Ligularia ist eine wundervolle Schatzkiste.
Den Anfang machte ich mit Ligularia przewalskii, da sie als etwas toleranter bei trockeneren Standorten gilt. Mitlerweile habe ich sie feuchte gepflanzt, trockener mochte sie gar nicht. Ligularien sind langsam entwickelnde Stauden, sie benötigen ein paar Jahre bis zur wahren Schönheit. Wunderbare Pflanze für den Teichrand, etwas feuchter und durchaus auch halbschattig.
Ligularia przewalskii nach einem Jahr rechts vorne im Vordergrund. Heute, im dritten Jahr ist sie nur unwesentlich größer. Die dunklen Blütenstängel mit den gelben Blüten sind eine tolle Kombination.
Ligularia stenocephala „Zepter“
Ich habe gerade kürzlich weitere Ligularien gepflanzt, Ligularia dentata „Britt-Marie Crawford“. Eine dunkellaubige zur Zeit moderne und neue Sorte aus dem japanischen Arsenal. Abwarten ob der Mehrwert zu erkennen ist bei dieser neuen Sorte. Sie wird nicht ganz so groß wie die alten dendata Sorten wie zum Beispiel Georg Arends „Othello“.
Teucrium hircanicum
Der Kaukasus-Gamander, ein unglaublich lange und reich blühender Geselle. Gutwüchsig aber nicht wuchernd und selbst im Schatten auf sehr trockenem Boden durchaus fit. Tolle Staude, welche ebenfalls zu selten anzutreffen ist.
Sie blüht purpur bis Anfang November und bildet nach Ihrer Blüte eine tolle Winterstruktur.
Helianthus salicifolius
Helianthus salicifolius var. orgyalis
Sonnenblumen waren wohl mit die ersten Blümchen welche ich in meinem Leben bewusst wahrgenommen habe. Bereits als kleiner Bub waren diese hübschen Geschöpfe Vorlage für sämtliche Blumen auf den ersten Wachsmalstiftzeichnungen.
Heute ist es wie so oft komplizierter. Ich erhielt die weidenblättrige Sonnenblume im vergangenen Jahr geschenkt. Es war ein 5 Liter Container, also teilte ich sie direkt in 3 Stück auf. Ich hatte in der Vergangenheit ein wunderschönes Beet mit der Sorte Helianthus salicifolius var. orgyalis gesehen. Eine absolut reizende Schönheit.
Endlose Blüten in sattem Gelb pendelten hoch und aufrecht stehend über dem Beet in einem Schaugarten.
Als ich meinen Staudengärtner darum bat mir ein Exemplar zum testen zu bestellen, zauberte er diesen großen Container hervor.
Sie wird riesig. Auf fettem Boden noch höher als zumeist in der Literatur zu lesen. In meinem Beet wird sie rund 3 Meter hoch, ein beeindruckender Solitär. Ich wusste, dass sie nicht ganz standfest sein wird bei fettem Boden. Also testete ich 3 Standorte. Ein Exemplar wurde in einen großen Kübel gepflanzt, eine am Gehölzrand mit südlicher Ausrichtung auf humosem Boden mit wenig Lehmanteilen und deutlich trockener und ein Exemplar in eine Staudenpflanzung in ein Substrat mit sehr hohem Lehm und Humusanteil.
Das letzte Exemplar wurde besagte 3 Meter hoch und hängt nun voll überlastet durch die vielen Blüten über den Begleitstauden, verzaubert das an sich weitestgehend ausgeblühte Staudenbeet in ein Meer von Gelb, fantastisch. Bis Ende Oktober und je nach Witterung auch bis weit in den November hinein bringt sie Farbe in den immer weniger farbigen Garten.
Meine Idee ging auf, denn genau das sollte sie, sich hineinlegen in die Pflanzung ohne jedoch zu zerbrechen. Wunderschöne Staude, welche ihren Ursprung in der nordamarikanischen Prärie hat.
Am Gehölzrand auf weniger frischem und nicht ganz so schwerem Boden bleibt sie deutlich niedriger und aufrechter.
Ihr Austrieb ist nicht ganz so filigran wie der der reinen Art und dennoch sehr hübsch. Die Sorte blüht jedoch deutlich attraktiver als die reine Art. Sehr empfehlenswerte Soltärstaude, durch Standortfaktoren und Bodenbeschaffenheit sehr universell einsetzbar.
Anfang Juli ist sie bereits in eine beachtliche Höhe hinaufgestiegen. Ohne Blüten auch wie hier auf schwerem und frischen Boden noch Straff aufrecht. Ich war fast etwas enttäuscht, dachte ich doch dass sie sich nicht noch hängen lässt.
Der Austrieb Ende Mai ist nicht ganz so filigran wie die reine ARt und dennoch hat sie ein hübschen Habitus.