Da bin ich mir auch nicht ganz sicher. Ursprünglich habe ich eine Art Gartentagebuch geführt, nicht öffentlich. Immer wieder wurde mir die Frage gestellt wie es mich erwischt hat, weshalb ich zum Gärtnern kam und ob man den Garten besichtigen könne.
Daraufhin entschloss ich mich erst einmal meine Einträge öffentlich zu machen um mit einem einfachen Verweis eine endlos lange Unterhaltung zu umgehen.
Heute gibt es noch weitere Gründe. Im Freundes- und Bekanntenkreis gibt es immer wieder Aussagen wie „Woher weißt du das alles?“ oder „Das würde ich auch gerne machen!“ Die Aussagen enden dann oft mit Sätzen wie „Da gehe ich nicht mehr bei, habe ich schon so oft probiert, hat nicht funktioniert“. Auch gerne gehört ist „Ich wüsste gar nicht wo ich anfangen soll“. Oft höre ich Angst. Angst vorm scheitern, Angst davor zu resignieren. Das Feld des Gärtnerns sei ja so unglaublich groß.
Ja, ist es! Aber man muss es nicht vollständig ergründen.
Misserfolge sind doch ganz normal. Natürlich hatte ich mehrere Dutzend davon. Wer behauptet er sei davon ausgeschlossen lügt. Manchmal wurde ich stutzig. Vielleicht ist es einfach nicht meins dachte ich dann. Die Zweifel hielten jedoch nur kurz. Ich wollte es immer wieder aufs Neue. Weil es mich fasziniert.
Ich habe 2017 meine ersten größeren Pflanzungen gesetzt. Größer heißt 1000 Stauden plus. Und ich habe Freude an dem was ich ein Jahr später bereits wieder daraus lernen konnte, auch an den Fehlschlägen.
Ich habe so einige Zitate und Ausrufe gelesen, viel Blödsinn aber einige Regeln sind absolut meins. Eigentlich schon Floskeln jedoch zutreffend.
Meine Mutter hat einen Satz an der Pinnwand stehen:
Fange nie an aufzuhören, höre nie auf anzufangen.
Er trifft es.
Diese Seite soll Mut machen. Mut für diejenigen, welche sich nach einigen Fehlversuchen enttäuscht abgewendet haben. Man bekommt keine Erfahrung gekauft oder geschenkt, man muss sie einfach machen. Ich erlebe ständig Rückschläge, merke im Gespräch mit erfahrenen Gärtnern und Architekten oft meine Defizite und zweifle an meinem Wissen. Na und? Es blüht und macht Freude. Der Rest folgt ganz automatisch.
Eine weitere Regel bei mir lautet: Es heißt nicht „Gartenarbeit“.
Die Engländer sagen „I go gardening“.
Eine fast poetische Form über „Arbeit“ zu sprechen. Gartenarbeit hört sich typisch deutsch an. „Ich geh gärtnern“ klingt doch deutlich motivierender.
Ich bin der festen Überzeugung:
Jeder kann gärtnern, wenn er es denn wirklich will und sich dafür interessiert.