Neben den Pflanzungen in 2017 wühlte ich natürlich in allerlei Ecken des Garten herum. Unter anderem musste der Zulauf des Filtergrabens noch gebaut werden, ein mit kleinen Wasserstufen versehener Wasserlauf. Bisher hatte ich den Filtergraben mit einer Standardtauchpumpe aus dem Teich versorgt und den Schlauch einfach an den Anfang des Filtergrabens gelegt. Es nervt ständig über die technischen Geräte zu stolpern, außerdem hatte die Tauchpumpe 1400Watt. Sie lief immerhin 12 Stunden am Tag. Man kann sich einfach errechnen wie kostspielig der Betrieb über das gesamte Jahr ist. Rechne ich mit 25Cent/KWh so lag der Tagesbetrieb bei 3-4 €. Mal etwa 300 Tage. Tach auch!
Das dies keine Dauerlösung war lag auf der Hand. Aber was benötigt man für eine Umwälzung des Teichwassers, es braucht eine ausreichend große Fördermenge des Wassers. Soviel war klar. Also Literatur. Und Netz. Und Telefonate. Schließlich hatte ich einen Überblick und es war mit auch klar das ich wenigstens 3 kleine Wasserfälle im Wasserlauf haben wollte. Wasserfallbau ist eine Wissenschaft für sich.
Youtube ist mal wieder die Lösung gewesen, Referate diverser „Spezialisten“ wurden angeschaut. Wasserfall darf nicht zu doll, weil ein zu lautes plätschern echt auf die Nerven gehen kann. Hab ich nicht im Ansatz drüber nachgedacht. Aber war einleuchtend. Das Gefälle ist wichtig, auch das Verhalten des Wassers in den einzelnen Staustufen. Das sich Wasser keilförmig aufstaut war mir auch überhaupt nicht klar. Und ich hatte mal Physik Leistungskurs. Shame on me.
Wie auch immer, ich wurde überschüttet mit Warnhinweisen und Dingen die wichtig sein sollten, von denen ich jedoch noch nie gehört hatte. Und auch nicht im Ansatz darüber nachgedacht hatte. Wie sich am Ende rausstellte, werde ich so schnell keinen Wasserlauf mehr bauen. Es war ein Riesenprojekt geworden. Ich dachte mal kurz einen Schlauch vergraben, Pumpe anschließen, plätschern. Löwenzahn.
Ich hatte dann irgendwann für ein Wahnsinns Geld die benötigten Materialien zusammen. Eine Pumpe mit wenig Leistungsaufnahme und enormer Wasserförderung. Rund 50 Watt stark.
Also knapp ein 28igstel der bisher benötigten Energie. Dann Schläuche so dick wie Elefantenrüssel, Skimmer, Schellen etc. Hinzu kamen verschiedene Folien und Vlies für unter und über der Folie, der obere Vlies (oder eine Art Langflorteppich), wurde noch mit eine Mischung aus Trasszement und Farbpigmenten eingeschlemmt als Witterungsschutz und Schutz vor mechanischer Belastung.
Die Staustufen mussten so gebaut sein, dass auch wenn die Pumpe nicht läuft ausreichend Wasser in den einzelnen Staubecken steht, damit darin Pflanzen und Tiere ein Biotop erstellen können. Jede Staustufe wurde auch einzeln mit Folie hergestellt, die Folie unterhalb des flachen Wasserfallsteins verklebt. Also quasi 3 kleine Teiche aneinander. Unter den Staustufen mussten Streifenfundamente gesetzt werden, damit das nicht unerhebliche Gewicht der Stufen sie nicht zum versinken bringt. Zuvor die Wasser- und Stromleitungen vergraben, frostfrei war mir fast egal.
Und eine Einfassung sollte er auch erhalten, und eine Bepflanzung, und Steine, und Aufräumen und Rasen wieder herstellen, Materialien wieder abfahren, einlagern etc.
Es war wirklich überraschend viel Aufwand und zumindest für mein Empfinden keine schöne Arbeit.
Und doch hat es sich gelohnt, auch wenn ich die Bauzeit als grauenhaft anstrengend in Erinnerung behalten habe.
Heute liegen wir oft neben dem Wasserlauf im Schatten unter der Goldulme. Der Bach plätschert leise vor sich hin, spendet im Sommer ein kühles Kleinklima. Er ist die ideale Tränke für allerlei Vögel. Sie trinken und baden, Frösche und Libellen lieben den Bachlauf, wir auch. Trotzdem: Nie wieder.
Einer der schönsten Plätze im Garten.
Projekt Nummer 2 war der Steg um den Filtergraben, eine Brücke über den Filtergraben und einen Steg direkt über den Teich. Ich muss zugeben das ich das Ergebnis liebe, und zwar so sehr dass ich noch 2017 Eichenpfähle und Dielen etc. für einen weiteren Steg über den Teich zur anderen Seite und eine Plattform zum Verweilen bestellt habe.
Die Materialien liegen ruhig und abgedeckt seither neben dem Haus. Immer wenn ich Abfälle rausbringe flüstern Sie mir zu „Vergiß uns nicht“.
Aber verdrängen darf ich Sie wohl. Wird wohl 2019 weitergehen. Dieses Projekt hat mir Freude bereitet. Schönes Material, super Nutzung und Effekt. Recht zügige Ergebnisse motivieren immer.
Einen ersten Steg hatte ich bereits Ende 2016 errichtet um besser ins Wasser und wieder herauszukommen.
Der Steg wurde bis auf die andere Teichseite ergänzt, ich liebe die „Abkürzung“.
Um den Filtergraben wurde ein Steg gebaut. Vorher war dieser Bereich eine Rasenfläche welche im Herbst und Winter bis in das Frühjahr sehr tief war, Schlammig und nass.
Die Brücke über den Filtergraben fehlt noch. Es waren rund 70 Eichenrundpfähle die im Bereich des Stegs in den Boden gerammt wurden. Eine Handramme hatte ich mir bereits für den Weidezaun gekauft. Die Anschaffung hat sich gelohnt.
Das letzte größere bauliche Projekt war das Bauen eines Holzscheiteschuppens.
Die Bäume wurden zu Brennholz gesägt und gespalten und vorerst im noch nicht weiter genutzten hinteren Gartenteil in Gittermieten gelagert um zu Trocknen. Ein Schuppen musste her und der hintere Gartenbereich wurde gleich begradigt.
Also habe ich den Schuppen gebaut, Die Sohle mit Recycling und Naturstein hergestellt. Dann das Holz eingestapelt. Dann den Garten hinten begradigt, ein langgezogenes Inselbeet vorgesehen und befestigt und die Rasenfläche eingesät, alten Kompost zuvor in die Fläche mit eingefräst. Heute ist der hintere Garten einer meiner liebsten Orte. Der Blick in die Ferne ist befreiend.
Vorne und hinten sind die Hochbeete und vorher Kompostbehälter noch vorhanden. Das hintere ist stehengeblieben für die Salatbar. Sträucher mussten raus, der Rasen geebnet werden.
Überall standen Holzmieten. 11 Stück. Holzstapeln gehört nicht zu meinen Top 5. Der Apfelbaum wurde gerettet.
Das alte Aluboot haben wir abgegeben. Schutt und Aushub mussten getrennt und verteilt werden.
Der Feuerplatz ist nach wie vor wichtig. Für den Abschnitt. Und das Bierchen.
Unser Grundstück hat eine L-Form. Der Nachbar hat sein Grundstück neben unserem und auch dahinter.
Und dann kam der 21. September 2017. Der Gärtner wurde Papa. Lasso Bo ist nun da und regiert. Dennoch bleibt der Garten ein sehr wichtiger Teil für uns. Auch für Lasse Bo. Während meine Frau mit Ihm noch im Krankenhaus war, legte ich gerade das Inselbeet im hinteren Garten an. Es hat seinen Namen erhalten und heißt das Lasse Bo Beet. Natürlich mit reichlich Aconitum und Colchicum autumnale, damit der Bub was zu naschen hat. Giftige Pflanzen ist auch ein gutes Thema, aber hier jetzt fehl am Platz.
Das Lasse Bo Beet. Gerade angelegt, vielleicht 4 Wochen alt. Die erste größere Herbstpflanzung. Die Stauden sind im Frühjahr explodiert. Sie konnte im Herbst aufgrund des milden Wetters noch kräftig anwachsen. Alle haben den Winter überlebt. In diesem Beispiel hat Herbstpflanzung aufgrund der deutlich gewachsenen Stauden Sinn gemacht. Beim nächsten Beispiel ging es kräftig daneben. Es kommt auf die Arten an.
Ebenfalls noch im Herbst, Mitte Oktober, habe ich den Schattengarten vergrößert. Etwa 500 Stauden und rund tausend Geophyten haben den Bereich unter den Erlen und er Rotbuche ergänzt. Den Gehölzrand in südlicher Ausrichtung habe ich ebenfalls noch im Oktober bepflanzt.
Bei dieser Pflanzung habe ich auch etwa 50 Helleborus Orientalis Hybriden gesetzt denen die Herbstpflanzung so gar nicht gut getan hat. Die Hälfte ist eingegangen. Die meisten anderen Stauden haben es geschafft.
Das sollte es dann auch gewesen sein. Ach nein. Geophyten, Geophyten, Geophyten. Etwa 5000 Stück habe ich noch gesetzt. Zwischen September und November immer wenn Zeit war warf ich ein paar Hände voll in die Beete und grub sich sogleich ein. Mit Akkubohrer und Forsterbohrer. Geht sehr schnell und ist wenig anstrengend. Alle anderen Methoden waren mir zu aufwendig. Hat super geklappt, kann ich nur empfehlen.
So tiger ich gerne im Herbst durch den Garten. Schmeiß willkürlich jedoch dem Standort entsprechend ein paar Hände voll in die Beete und grabe die Zwiebeln dort ein wo sie hingefallen sind. Natürlicher kann man ein Bild kaum gestalten.
Und so sieht die Schubkarre auch gut aus. Pflanzung erledigt, Vorfreude auf die Entwicklung bleibt und ist groß.