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2018 Aufplanzung Eupatorium

Natürlich, wie soll es anders sein, musste ich auch 2018 das Arsenal meiner grünen Freunde erweitern. Nachdem wir nach dem Einzug in unser Haus aus Kostengründen erstmal einen Weidezaun um das Grundstück zogen planten wir 2018 die ersten 150 Meter durch einen spießig anmutenden Doppelstabzaun zu ersetzen. Rund um das Grundstück sind es etwa 400 Meter, da kommt dann doch etwas zusammen. Und Arbeit ist es auch.

Sei`s drum, es musste ein stabilerer Zaun her. Regelmäßig schafften es unsere Köter auszubrechen. Was nicht weiter schlimm wäre. Allerdings verläuft vor unserem Grundstück eine insbesondere zur Rushhour stark befahrene Straße. Nachdem dann im vergangenen Jahr ein Schlüsselerlebnis mit Vollbremsung und Hupkonzert vor dem Haus stattfand war es beschlossen. Hundebesitzer stimmen mir zu wenn ich behaupte, dass diese Kötergenossen einem den Puls spüren lassen sollte ihnen etwas drohen oder zustoßen.

Auch stand im Winter bereits das nächste Pflanzprojekt fest. Es sollte der bisher verwilderte Bereich links vor dem Haus verändert und bepflanzt werden. Hier standen 5 große Erlen und eine sehr alte, große Weide, welche in der Vergangenheit sehr unfachmännisch auf den Kopf gesetzt wurde. Sie war mittlerweile jedoch wieder stattlich gewachsen so um die 15m hoch bis sie im Herbst 2017 der Sturm erfasste. Der Stamm war bereits hohl, Pilz und Fäule fühlten sich scheinbar sehr wohl. Daher bekamen wir auch hierfür eine Fällgenehmigung.  Eine der Erlen wurde bei Xavier dem alten Sturmkumpel haarscharf an unserem Haus vorbeigeschossen. Also wieder Genehmigungen eingeholt und die Dinger rausgerissen. Dieses mal inkl. der Stumpen, den es sollte eine frei gestaltbare Fläche entstehen. Dieser Gartenbereich war bisher völlig außer Acht gelassen worden, verwahrlost und wild zog er regelrecht magnetisch Unrat an. Wie viele Dosen, Flaschen, Fastfoodbeutel etc. hier stetig hinterlassen wurden ist unfassbar. Zumal diese Dinge aus den fahrenden Autos geschleudert wurden. Immer wieder sammelte ich den Müll auf.

Klar war, wenn wir diesen Bereich pflegen und einzäunen würden wären die Hemmungen der vorbeifahrenden Vollpfosten größer ihren Müll hier hineinzufeuern. Volltreffer wie ich heute weiß, es wird überhaupt nichts mehr hinterlassen. Menschen sind doch leicht zu manipulieren. Insbesondere der minder entwickelte Typus der eben auch verantwortlich für derartige Müllhalden ist. Es kann sich nur um ein Supspezies handeln. Oder genetisch verändertes Abfallmaterial, das Gehirn wurde ihm weggezüchtet, soviel steht fest.

Also kamen die Bäume raus. Zaun gekauft. Und der Kies? Die gartenaffinen Vorbesitzer hatten auch hier ihr Unwissen zum Ausdruck gebracht. Um der stetig bleibenden Gartenarbeit, so werden sie es genannt haben, entgegenzuwirken wurde auch hier großflächig Folie ausgebracht. Etwa 300qm. Darauf wurden Tonnen von kleinem Kies abgekippt. So in Größe 3-8mm, etwas gröber als gebrochener Sand. Es war eine etwa 10cm dicke Schicht. Davon konnte man natürlich nichts mehr sehen, denn Kiesgarten muss man ja nicht pflegen.

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Eine der weiteren Flächen. Eine kleinere Fläche, zum Nachbarn dem Hochleistungsbaggerfahrer. Einige Stümpfe sind auf dem Foto noch vorhanden, im vorderen Bildbereich fehlen die größten bereits, Anfang Februar. Die Fläche war bisher sich selbst überlassen. Helix und Winde bestens etabliert.

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Die alte Weide vorm Haus hatte einen deutlichen Sturmschaden. Sie war totkrank. Die Genehmigung diese rauszunehmen setzte einen Ortstermin mit der bearbeiteten Dame vom Amt voraus. Letztlich durften wir sie aufgrund des schlechten Allgemeinzustands doch rausnehmen.

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Der eroberte Bereich vor der Rodung und dem Einfrieden. Große Erlen, 3 große Birken und 2 Weiden mussten sich verabschieden. Viele Weidensträucher, wilde Brombeeren und eine Kolonie von Urtica, Giersch & Co hatten sich behauptet. Januar 2018.

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Eine zweistämmige Weide hatte bereits vor 2 Jahren ihren siamesischen Zwilling eingebüßt. Der Gnadenstoß kam Anfang 2018. 

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Erlen und Birken wurden entfernt.

Die Fläche wurde gnadenlos von der Natur zurückerobert. Eine geschlossene Grasnarbe. Bäume und Büsche wurden damals bereits ausgespart. Urtica und andere Pionierstrategen fühlten sich hier Pudelwohl. Winde, Giersch & Co waren die Sieger.

Die Fläche sah auch echt beschieden aus. Uns war es aber nicht wichtig. Sicherlich, die spießig eingestellten Nachbarn und Dorfbewohner rümpften ihr Riechorgan beim vorbeigehen. Wen interessierts, uns war es egal.

Wir benötigten aber den Platz, Staudenpflanzungen benötigten den Platz. 450qm hatten wir so gewonnen.

Das Vlies und die Folie wurde mit dem Bagger rausgezogen. Aber der Kies wurde schlicht untergehoben. Das kam mir ganz gelegen, denn so hatte ich Hoffnung, dass einige der hier geplanten Stauden ein zweites Jahr überleben werden. Denn winterliche Feuchtigkeit gibt bei uns in Massen und nicht alle Pflanzenkumpel sind darüber begeistert. Also wurde die Fähigkeit der massenhaften Wasserspeicherung etwas reduziert. Warten wir mal ab was 2019 noch lebt, aber ich bin ganz hoffnungsvoll.

Die Fläche war beinahe fertig vorbereitet. Es fehlen noch Wege und Beleuchtung. Wir baggerten also die Wege aus, ein dickes Vlies und zig Kubikmeter von Hackschnitzel wurden hineingefahren. 2 kleinere Bäume blieben stehen, zwei Ahorne. Keine Ahnung welche, Gehölze sind noch vertiefend zu erlernen. Die Fläche war fertig. Der Zaun stand, die Hecke, eine Carpinus betulus Hecke, war gepflanzt, Tor Nummer 7 im Zaun war fertig. Es konnte losgehen.

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Die kleine Fläche kurz vor der Pflanzung. Die Gehölze sind bereits gesetzt.

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Hackschnitzel wurden geliefert. Obwohl wir den Abschnitt der großen Bäume direkt vor Ort schreddern ließen reichte das Material nicht aus und wurde angeliefert. Muttererde füllte die durch das Entfernen der Stümpfe entstandenen Krater.

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Der Zaun wurde gesetzt. Wir planten den Aufbau Wochen vorher. Exakt in der geplanten Zeit herrschte bei uns Dauerfrost -10 Grad C. Die Fundament waren bei diesen Temperaturen ein Vergnügen. Im Vordergrund ein kleiner Friesenwall, davor eine kleine Fläche mit Rosa rugosa  und Potentilla fructicosa „Goldfinger“. Diesen Bereich legten wir ebenfalls neu an, alles musste raus. Wir waren im Schlussverkauf.

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Die Stümpfe mussten raus. Selbst für das Baggermonster eine nicht ganz einfache Leistung.

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Der Kamin hat beste Aussichten.

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Der Zaun ist fertig, die Ahorne stehen noch.

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Kleinere Gehölze und Heckenpflanzen wurden rangekarrt. Mal wieder Nachbar Alfred im Einsatz.

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Die Hecke ist gepflanzt.

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Hinzuzufügen ist vielleicht noch, dass ich gerne auf die Hecke verzichtet hätte. Der vordere Garten liegt jedoch ungeschützt im Westen unseres Grundstück. Daran schließen direkt die landwirtschaftlich genutzten Flächen an. Bei uns kommt es in der Regel zu Weststürmen aus Richtung der See, ein wenig Schutz sollte die Pflanzung schon erhalten.

Aber es waren noch zwei weitere Flächen vorbereitet worden, zwar ohne Wege und Hecke aber auch mit Baumbestand. Eine kleinere zum Lieblingsnachbarn, rund 80qm und eine etwas größere im hinteren Bereich des Garten mit etwa 150qm. Kiefern, Lärche, Fichten und eine Schwarzerle, dazu vielerlei Sträucher und kleinere Wildgehölze wurden in ehrenvoll verabschiedet.

Alle Flächen waren Teil einer Aufpflanzung für unseren Verein. Nachdem wir uns im Verein auf einen Bigboy aus der Pflanzenwelt geeinigt hatten stand fest, dass es Eupatorium/ Eutrochium werden sollte. Maculatum/fistulosum um es genauer zu bezeichnen, die größeren eben. Wobei ich feststellte, dass es durchaus auch kleinwüchsigere Sorten gibt. Gerade die modernen Sorten waren kleinwüchsige Kameraden. Klein heißt  80-120cm und dann aufwärts. Die waren zumindest für mich neu.

Also wurde eingekauft, möglichst viele Quellen sollten es sein und immer mindestens 3 Stück pro Sorte. Es wurde bei Heiko Müller in Kummerfeld, bei Jan Spruyt in Belgien und Till Hofmann und Fine Molz in Bayern bestellt. Till und Fine sind genau wie Heiko Müller ebenfalls Mitglieder unseres Vereins. Ich fuhr dann auch gleich mal runter nach Rödelsee um die neue Gärtnerei zu besuchen und vor allem zu erkunden. Ein sehr lohnenswerter Besuch wie ich finde, die beiden betreiben auch eine Online-Verkaufsgärtnerei. Ein hohes Maß an Fachkomeptenz und eine zeitgemäße Sortimentsentwicklung wird hier angeboten. Ein Besuch lohnt sich allemal.

http://www.Die-Staudengärtnerei.de. Schaut mal rein.

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Die Eupatorien aus Belgien von Jan Spruyt sind bereits eingetroffen. Ich habe als erstes Fazit festgestellt, dass die weißen Sorten empfindlicher beim Austrieb sind. Die meisten Ausfälle gab es bei den weißen Sorten.

 

Jan Spruyt verschickte die bestellten Exemplare und Heike betreibt seine Gärtnerei knapp 20 Kilometer entfernt. Mein zweites zu Hause sozusagen. Die Pflanzen waren da und rund 3800 Begleitstauden ebenfalls. Es konnte gepflanzt werden. Sehnenscheidenentzündung war eingeplant und sollte auch bestätigt werden.

Eine weitere Lieferung von Begleitstauden erhielt ich von Annemarie Eskuche. Ich habe sie bereits einige Male in der Heide besucht, genauer gesagt in Osterheide, oder eher sie und ihre Gärtnerei. Auch hier lohnt sich ein Besuch, insbesondere für Freunde von Geraniumsorten, aber auch Bergenien, Sanguisorba etc. Das Sortiment ist breit. Anne ist eine der Mitbegründerinnen unseres Vereins. Anne habe ich sehr zu schätzen gelernt, eine liebenswerte und fachkompetente Frau. Und auch abseits des Gartenthemas eine entspannte Gesellin. Sie lieferte mir etwa 150 Geranium in diversen Sorten.

http://www.stauden-eskuche.de

Es wurden noch rund 25 kleinere Gehölze gesetzt, davon einige Hortensien, Enkianthus Campanulatus, Philadelphus coronarius, Prunus tenella „Fire Hill“ , Staphylea colchica, Stewartia pseudocamellia, Lonicera purpusii, Fothergilla major, Ribes sanguineum „King Edward“. Ich habe bestimmt welche vergessen.

 

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Für die Eupatorien mussten Schilder angefertigt werden.

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Auf allen freien Flächen wurden Stauden angesammelt. Es sah mal wieder aus wie eine Mischung aus Baumarkt und Gärtnerei. Es war Zeit zu pflanzen, denn das regelmäßige Gießen nervte bereits.
Nun heißt es abwarten. Was machen die Pflanzen kommendes Jahr? Wer setzt sich durch und haben die Gesellschaften sich bewährt. Es wurden 15 Eupatoriumsorten gepflanzt. Die Aufpflanzung wird nach jetzigem Stand 2020 vom Verein begutachtet. Da wird dann die Sommertagung im Norden stattfinden. Der Garten bleibt immer spannend, ich entdecke permanent neue Entwicklungen, es ist toll.

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Die Wege sind angelegt, Hecke gesetzt, Leuchten montiert. Das Vlies muss noch zurück geschnitten werden, dann kann gepflanzt werden.

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Natürlich gab es auch Seelenfrieden.

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Die kleine Fläche zum Nachbarn ist fertig bepflanzt.

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Und wird kräftig bewässert. Es sollte ja ein Jahrhundertsommer folgen, trocken wie noch nie. Und Jungpflanzung mögen eher weniger Trockenheit.

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Die Stauden wurden ausgebracht. Manchmal lass ich mir mit dem Einpflanzen etwas Zeit, überlege nochmal ob es mir so gefällt. Ich Schlafe quasi eine Nacht drüber.

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Der Weg vom vorderen zum hinteren Garten musste erst hergestellt werden. Hier direkt nach der Pflanzung.

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Die Entwicklung war sehr spannend. Ich ging beinahe täglich meine Runde, sah hier und dort nach den Grünköpfen, stellte bald fest was gelingen wird und wo es vermutlich schwierig werden wird. Ich hatte etwa einen Verlust von 15 Pflanzen. Das ist an sich ganz gut. Einige spezielle Kandidaten wurden mit Holzstäben markiert. Das sollte ich im gerade wiedergekehrten Sommer sehr zu schätzen wissen. Einige hätte ich sonst kaum wieder entdeckt, zumindest nicht ohne länger zu suchen.

 

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