Viel zu selten treffe ich in Gärten auf das Knollen-Brandkraut. Der deutsche Name verleitet auch nicht gerade dazu sich dieses wunderschöne Geschöpf anzuschaffen.
Bei der Gattungszugehörigkeit streiten sich gerade mal wieder botanische Oberschlaumeier. Bis zum vergangenen Jahr wurde Phlomoides tuberosa noch der Gattung Phlomis zugeordnet. Irgendeiner hat mal wieder etwas dagegen schwups…ändert sich der Name und die Gattung. Wenns jemand glücklich macht.
Die in Etagen angeordneten Blühten sind hier kurz vor ihrer Explosion
Rechts im Bild schlängelt sich Lonicera caprifolium in die Pflanzung. Geißblätter sind bei uns in den Mooren überall zu finden. Ich gebe ihnen klar den Vorzug vor den Clematis-Rankern. Vor allem Duftgeißblätter (Lonicera periclymenum/ Lonicera heckrottii). Unfassbar wie weit man den intensiven und angenehmen Duft noch wahrnehmen kann.
Ich bin bekennender Fan dieser Lippenblüttler. In Deutschland gilt es als ausgestorben. Sehr traurig wenn man diese schöne Pflanze betrachtet. Sie kommt noch selten in Mittel- und Osteuropa vor. In Niederösterreich soll es noch einige wenige wilde Bestände geben.
Phlomis tuberosa „Amazone“ in voller Blühte Anfang/ Mitte Juni.
Aber im eigenen Garten sollte sie nicht fehlen. Wunderschöner und früher Blüher. Im vergangenen Jahr kam noch Phlomis russeliana in meinen Garten gehüpft. Ich hatte etwas bedenken, da es sich stark versamt und einen starken Ausbreitungsdrang besitzt. Ich warte mal ab.
Alle Phlomis oder Phlomoides benötigen einige Jahre um kräftig in Blühte zu stehen. Das Warten lohnt sich jedoch wie ich finde. Sie benötigen recht viel Nährstoff und kommen in Sonne und am Gehölzrand gut zurecht. Trockenheit stellt kein großes Problem dar.
Phlomis tuberose (Phlomoides tuberosa) habe ich nicht als reine Art gepflanzt sondern die Sorte „Amazone“, wieder mal eine Auslese von Ernst Pagels. Sie hat eine intensivere Blütenfarbe und bleibt etwas kompakter. Ansonsten gleicht sie sehr der reinen Art.
Es gibt knapp hundert Phlomis Arten. Die am meisten verbreiteten Arten für die Nutzung in Gärten sind die beiden oben genannten. Und der Name Phlomis bleibt es wohl trotz der botanischen Rebellen bei mir in Zukunft trotzdem. Ich mag Phlomis.