search instagram arrow-down

Aktuelle Beiträge

Bisam 2.0

Mitte März ging es dann endlich wieder raus. Nachdem mich die Sehnsucht nach Luft und Weite noch einige Wochen begleitete startete mein erstes Projekt im Garten Anfang/ Mitte März.

20200314_17280920200314_172844

Nachdem wir im Herbst bereits das Reststück um den Teich rodeten galt es jetzt diesen Bereich fertigzustellen. Die Böschungskante sollte noch ergänzend zum bereits ersten Teil des Teiches befestigt werden, die abgetragene und durchwachsene Erde durch neues Substrat ersetzt werden. Die Flechtmatten und Hartholzpfähle wurden bereits im November bestellt und wurden nun angeliefert.

20200318_095727

Paul der Knicklader hatte wieder ordentlich zu tun und da der Boden noch recht nass und damit instabil war musste noch eine Art Brücke als Überfahrt gebaut werden.

Kompost und Muttererde wurde angeliefert, Sand hatten wir noch in ausreichender Menge liegen. Also gings ans einbringen der Substrate und das Mischen.

20200319_133550

Der im bereits 2019 fertiggestellten Teil der Teichumrandung endende hölzerne Steg musste ebenfalls noch ergänzt werden. Auch hierfür hatte ich das Baumaterial bereits Ende des vorherigen Jahres geordert.

All diese Arbeiten  wurden natürlich stets vom Nachwuchshandwerkergärtner Lasse Bo begleitet. Mittlerweile hatte er das Kommando übernommen, gab Anweisungen und Befehle und dirigierte die Baustelle und chillte regelmäßig in lässiger Pose auf der Terrasse.

20200311_17332520200319_165438

Seine neueste Errungenschaft war eine Spielzeugkettensäge. Ständig wollte er all unsere Bäume fällen. „Diesen hier Papa?“.

Gut das die Gummikette keine größeren Spuren an den armen Gewächsen hinterließ, sonst hätten sie alle dran glauben müssen. Und der Akkuschrauber ist ebenfalls beim Oberleutnant hoch im Kurs. Wehe dem, ich traue mich mal eine Schraube ganz alleine reinzudrehen…

20200320_092116

In der Backe ein Stück Wurst und in der Hand den Zollstock. Wenn er mal nicht Handwerker wird…

20200322_150532

Und Kinderdisco lief auch den ganzen Tag. Wie ich das überstanden habe weiß ich bis heute nicht.

20200323_100343

Picknick war täglich ein Highlight

Ganz zu schweigen von den Erd-, Sand- und Komposthaufen auf der Zufahrt neben dem Grundstück. Sie wurden allesamt erklommen. Und der Gipfel dann mit der Kettensäge bearbeitet.

Nachdem Substrat und Steg fertiggestellt waren sollte noch die Beleuchtung und die Bewässerung ergänzt werden bis ich dem neuen Substrat dann etwa 2 Wochen Ruhe gab.

20200322_17212520200322_17205620200322_172035

Nochmal durchschnaufen bevor ihm die noch zu pflanzenden Stauden sein Energie absaugen würden. Und das taten sie!

Bereits während des Winters plante ich die Pflanzung. Eine im weitesten Sinne wiesenähnliche Fläche mit einer gewohnt hohen Anzahl an Apiaceen und Gräsern sollte das Bild bestimmen. Ligusticum scoticum, Heracleum sphondylium „Pink Cloud“, laserpitum siler, chaerophyllum hirsutum roseum sind sicher die auffälligsten jedoch auch viele selinum carvifolium und selinum wallichianum.

20200328_15303820200328_15304020200326_18315320200328_153114

Aber auch  Polemonium yezoenze und Bistorta officinalis als frühe Unterstützer, Astrantien und Agastachen wie Agastache Hybride „Linda“ und Agastache rugosa „Alabaster“ als hohe Gerüststaude im Hochsommer sollten mit rein, ebenso Cirsium rivuale welche ich ja bereits im Herbst extra für die Pflanzung in dieser Fläche geteilt hatte.

IMG_5384

Polemonium yezoenze „Purple Rain“

IMG_5380

Ligusticum scoticum bereits mit Fruchtständen

IMG_5388IMG_5523

Cirsium rivuale, oben während der Blühte und unten mit Blühtenknospen, ein Favorit

Zur Auflockerung wurden viele pastellfarbene Knautia macedonica und Delphinium consolida, der einjährige Rittersporn, in einem weiß-rosa-pastell eingesät. Ob letzterer es noch zur Blühte schafft weiß ich nicht. Ich denke ich habe ihn zu spät ausgesät, mal abwarten.

Als Gräsermatrix entschied ich mich in der Hauptzahl für Stipa tenuissima und Melica ciliata. Ergänzend wurde Chasmantium latifolium und andere niedrigere Präriegräser gepflanzt.

IMG_5570

Melica ciliata. Nach dem Blühen werden die Samenstände filzig und silberfarben. Dann hat dieses schöne Gras seinen Höhepunkt. Leider neigt es etwas zu vermehrter Selbstaussaat aber die Schönheit dieses Süßgrases überwiegt sein Defizit. Bei uns heißt es auch Wimpern Perlgras was auf ihre filzig und perlmutartiges Erscheinungsbild während ihres Zenits zurückzuführen sein dürfte.

Und rund 70 Veronica longifolia „Blauriesin“ sind als Matrix mit gepflanzt worden. Eine alte Sorte vom Gartenpapst Karl Förster. Meine Begeisterung für den Wiesen Ehrenpreis erfuhr ich im vergangenen Jahr nachdem mich einige wenige Stück nach einem Gärtnereibesuch unbedingt begleiten mussten.

Einen Großteil der Stauden hatte ich bereits Mitte Februar bestellt und sie konnte ich nun abholen. Insgesamt waren es rund 1200 Stauden.

Ein besonders schönes Geschöpf welches mir Thomas Eidmann von gleichnamiger Staudengärtnerei in Groß Umstadt/ Hessen empfahl wollte ich gerne ausprobieren.

Nepeta nuda, die kahle Minze. Und sie ist ein Traum. Kaum bekannt und doch wunderschön und straff aufrecht. Ich habe bisher noch keine vergleichbare Katzenminze gesehen. Zart und nicht aufdringlich steht sie seit einigen Wochen bereits blühend im Beet und große Wolken von Nahrungsjägern schwirren um sie herum.

IMG_5397

Nepeta nuda

Bei Thomas holte ich Anfang März einige der Apiaceen ab, vor allem aber wegen des Glycyrrhiza yunnanensis wollte ich zu ihm. Chinesisches Süßholz.

IMG_5390IMG_5521

Die Blütenansätze sind bei Glycyrrhiza yunnanensis bereits zu erkennen (Ende Juni)

Torsten Matschiess hatte mir dieses Geschöpf wärmstens ans Herz gelegt. Es war schwer zu bekommen, daher musste ich eben einmal nach Hessen düsen. Und es entwickelt sich prächtig, ich bin sehr auf die Blühte gespannt und das zweite Standjahr.

20200526_173920

Die Pflanzung Mitte Mai. Die Steckzäune dienen dem verhindern einer Hundeautobahn durch die Fläche.

Im Anschluss an diese Hauptfläche wurde dann noch der kahl gewordene Rhododendronbestand rechts neben dem Teich mit hunderten Gräsern unterpflanzt. Das Ergebnis sieht fantastisch aus. Dafür wurde Luzula sylvatica „Marginata“ verwendet. Es ist entgegen der reinen Art weitestgehend steril und versamt sich nicht so sehr. Auch wirkt diese Sorte durch die leichte Panaschierung im dunklen Schatten der Gehölze etwas heller.

IMG_5563

Unbemerkt mitten in der Pflanzung hat sich vermutlich durch das Muttererdesubstrat diese Schönheit eingeschlichen. Gemeiner Stechapfel (Datura stramonium). Ein im Habitus und der Blühte faszinierendes Geschöpf. Leider extrem giftig aber 2 Wochen werde ich es noch vor seinem Abschied beobachten.

Nach Abschluss der Aktion dieser Pflanzung wurde dann unsere zuvor ausgepflanzte Hecke wieder eingepflanzt und der Zaun dauerhaft verschlossen. Seither entwickelt sich die Fläche sehr gut, unglaublich das diese Kameraden vor nicht einmal 3 Monaten noch in ihren beengten Topfgefässen eingesperrt und sich im Winterschlaf befanden.

20200621_200304IMG_5379IMG_5520IMG_5544IMG_5561

Stauden sind einfach faszinierend und ich liebe das Ergebnis. Für mich die bisher gelungenste Staudenpflanzung bei uns im Garten. Und ich bin schon gespannt wie die Pflanzung aussehen wird nachdem im kommenden Herbst die Geophyten Stellung in der Pflanzung bezogen haben.

20200410_202104

Und zum Abschluss hat sich Lasse Bo seinen ersten Gärtnerhut verdient, er war begeistert…

Kommentar verfassen
Your email address will not be published. Required fields are marked *

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

%d Bloggern gefällt das: