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Du sollst ja nicht wie ein Hund leben

Das sagen sie zu ihren Hunden. Diese Typen, die nichts anderes machen als Ihren Hund zu erziehen, ihn betätscheln, kämmen, bürsten und neuerdings zur Pediküre schleppen. Auf dem Weg dorthin noch kurz den Termin beim Hundefriseur wahrgenommen, neuste Frisurentrends abgesteckt, ein Rosa Teint am Pudel, oder der mintfarbende Schäferhund? Noch ein Schnack unter Gleichgesinnten… Herrlich.

Und es wird losgesabbelt mit den Tieren, ein Wahnsinn. Manchmal habe ich das Bedürfnis die Herrchen darüber aufzukären, dass die Hunde sie nicht verstehen können. Da kann ich aber auch mit der Biotonne sprechen. Das Ergebnis wird ähnlich sein.

Beim Tierarzt erlebt man sie auch, nicht die Nerds aber die Dumpfbacken. „Nein, Nein, Nein, das sollst du doch nicht. Komm, komm. komm.“ Nichts passiert.

„Normalerweise kommt er“. Ein beschämtes Lächeln setzt sich bei Herrchen ab, unterstützt durch rötliche Gesichtsfärbung.

„Nicht bellen. Nicht bellen. Nein, du sollst doch nicht bellen.“ Und als Belohnung fürs nicht gehorchen wird Ihnen dann ein Leckerli hingehalten. Warum prüft man solche Typen nicht auf Hundetauglichkeit? Unser Staat reguliert doch sonst auch 99% unseres Lebens. Derartiges Ungeziefer würde ich gerne auf Bad Spencer Art in den Boden stampfen. Aber ich habe Angst vor der Justiz. Noch.

Ein Komödiant brachte es auf den Punkt: „Wenn das Herrchen mit dem Kackbeutel in der Hand hinter seinem Hund herläuft, was meint ihr würden Ausserirdische denken wer von den beiden seltsamen Kreaturen denn wohl der Chef ist?“

Und es wird geshoppt. Leck mich am Hintern! Die Kreditkarte glüht, egal.

Rosa Pulli, gestreifte Socken, Haarspangen und das handgemachte Großstadthalsband mit Strass-Steinen. Sicher bekommt man damit im Cafe um die Ecke Rabatt. Einen anderen Grund kann ich mir für diesen Blödsinn einfach nicht vorstellen .

Auch beeindruckend ist die Kackbeutelvielfalt. Erstmal gibt sie in allen Farben, sogar durchsichtig. Wer macht denn so was? Mit Geruch: Minze, Zitrone, Salbei. Nun gibt es auch noch den BIO Kackbeutel. Es ist verrückt. Als Spendertäschchen, um ihn an den Rückspiegel im Auto zu hängen. Das perverse ist doch, dass die vollgeschissenen Beutel dann an den besonderen Stellen „versteckt“ werden. Dieser eine, struppige und große Busch eignet sich besonders. Da wird dann schnell der Beutel mit Inhalt hineingepfeffert. „Die anderen haben`s ja auch reingefeuert!“

Dann noch einen Urlaub im Hunde Wellness Resort, mit Anwendungen, Massagen, Hydro- und Aromatherapie für Hunde. Gibts alles. Man sind die Leute kaputt.

Letztens war ich im Wald spazieren. Bei uns hat sich der Wolf wieder angesiedelt.

Da läuft er, im Neon-Camouflage-Sportdress gemeinsam mit seiner Verlobten im Rosa Spitzenschischi glatt an mir vorbei, ruft „Moin“ und steckt sich ne Kippe in den Mund.

Nene, Hunde sind Tiere. Nichts anderes.

Wuffi hier. Wuffi da. Wuffi Sitz! Stell mal vor er würde wirklich platzen bei entsprechendem Befehl. Was für eine Sauerei das wäre.

Ich denke es gibt diesen Typ von Mensch, der seinen Hunden sogar beibringt die beklopptesten Dinge auf Kommando zu tun. „Wuffi kack“ wäre so etwas oder „Wuffi, bell mir die Lottozahlen.“ Nützliche wäre doch „Wuffi, geh Geld verdienen“. Vielleicht schafft es der eine oder andere so zu Reichtum. Jedoch nicht zu geistlicher Spitzenklasse.

Es gibt sie, weil es nichts nicht gibt auf unserer Welt. Und ähnliche Typen rennen immer an der Elbe herum. Ausgerechnet immer dann wenn ich es mal schaffe meinen beiden dorthin zu fahren.

Sie schlafen bei ihren Hunden, Ihr Auto haben sie längst aufgegeben, das Haus sowieso. Im Kühlschrank gibt es mindestens ein ganzes Fach „Hundespezialitäten“ und deren Hunde besitzen eine eigene Tiefkühltruhe, voll mit Krams für die Köter. Die wird dann, kreativ wie diese Typen sind, mit einem Pfotenaufkleber verziert. Es wird gebarft, also frisch für den Hund gekocht. Hä?

Die Tochter bekommt Miracoli und Steinofen TK-Pizza von Dr. Lecker. Ich stelle mal eine Prognose auf. In zehn Jahren haben wir unsere Stellung verloren. Die Hunde schlafen dann im Schlafzimmer und die Herrchen müssen im Zwinger pennen.

Es ist ein Hund! Ein vom Wolf abstammendes Individuum. Es sollte doch etwas von seinem natürlichen Charakter erhalten dürfen. Natürlich gibts da diverse Gründe. Es gibt Hunde, die keine Chance auf Leben hätten würden sie nicht entsprechend aufwendig ernährt werden.

Oft sind es In- oder Überzucht die zu so starken Allergien führen, dass eine derartige Ernährung dann gerechtfertigt ist. Aber weil man versucht ein Hundehippster zu sein? Hundefutter gibts übringens auch in BIO. Sogar DEMETER. Das wird auch gerne mal aus Neuseeland eingeflogen. CO2-Abdruck inklusive.

Es gibt auch solche unter ihnen die anfangen zu weinen weil der Hund einen Fasan oder Hasen vernascht. Falls die Großstadthündchen überhaupt wissen wie so ein Tier aussieht und vor allem wie lecker die sein können. Dabei ist für den normalen Hund in genau diesem Moment der schönste Tag des Jahres!

Mein Tipp: Kauft euch ein Kuscheltier, schafft euch Nachwuchs an oder richtet euch selbst.

Sie kamen sahen und siegten, zumindest meine Köter. Ich würde sagen ich liebe sie wie man eben einen Hund so liebt. Und dann gab es da diese Tage, da wollte ich sie essen. Einfach so, vom Spieß oder als Ragout.

Nicht weil mir Hund besonders schmecken würde. Nein. Vielmehr weil man sie vor dem Essen töten muss.

Ich bin nicht einer von diesen Hundeflüsterern. Wie auch immer, Hunde und das Gärtnern sind auch keine frohlockenden Partner. Ich meine ich rede von Hunden, keine maulwurfähnlichen Gebilde in der Handtasche, einen Bindfaden als Leine tragend.  Diese Sorte von Hund muss aufpassen dass sie nicht aus Versehen gegen einen Allium „Globemaster“ rennen, denn das würde ihnen das Genick brechen.

Wir haben zwei von der Sorte „echter Hund.“ 30-35kg, verspielt, neugierig und nicht vom Drillmaster erzogen. Klar können sie „Platz“, „Sitz“ und „Aus“ etc.

Das hat aber eher was mit dem Eigennutz zu tun. So sind sie einfacher zu Händeln und es wird nicht anstrengend in manchen Situationen. Aber auf Kommando furzen können sie noch nicht. Ich versuche es weiter.

Zurück zum Garten. Anfangs war ich fast pedantisch, genervt wenn die beiden mal wieder meinen Ihre Differenzen ausgerechnet zwischen der dichten Ansammlung meiner Allium zu klären. Oder Inmitten der Camassien. 1 Minute toben, 40 Allium kaputt = 1 biertrinkender Gärtner.

Unvergessen auch das „Steinspiel“ von Kurt, dem old english Bulldog Rüden.

Er liebt dieses Spiel. Er findet einen Stein (wir haben durchaus viele davon) etwa in Faustgröße. Rund muss er sein, ähnlich eines Tennisballs. Aber eigentlich nimmt er jeden wenn die Zeit mal wieder gekommen ist. Er hebt ihn vorsichtig mit dem Maul auf und verkriecht sich irgendwo hin, am besten direkt an den Rand einer Rabatte. Sozusagen auf Startposition.

Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube Gerda, die Boxerhündin, zählt dann langsam bis drei, dann gehts immer nach dem gleichen Muster los.

Dann wird dieser Stein rückwärts, begleitet von Stampfen und Heulen, mit der Pfote durch das Bett gezerrt und gerollt, teilweise könnte man auch sagen gekratzt. Eine neue Straße in Beet entsteht. Eine Kurt-Avenue nenne ich derartige Indizien. Am anderen Rand der Rabatte angekommen wird der Stein erneut mit dem Maul aufgenommen, zurück durch das Beet geschleppt, die Startposition wieder eingenommen…eins, zwei, drei…und los. Das Spiel kann ewig weitergehen.

Auch gibt es Lieblingsabkürzungen. An manchen Tagen jagen sich die beiden um den Teich, um Rabatten, um Bäume etc. Dabei werden gerne abseits der angelegten Wege Abkürzungen genommen. Hätte ich gewusst wo diese verlaufen hätte ich sicherlich die Wege von vornherein entsprechend angelegt. Ähnliche Spuren wie bei einem Wildpfad welchen man gelegentlich im Wald findet. Natürlich wächst da nicht mehr viel. Für kurze Zeit irgendwelche Pioniergewächse vielleicht. Das was wir gerne im Garten haben.

Diese Wege führen selbstverständlich immer mitten durch die Blümchen. Die Kunst als hundebesitzender Gärtner ist nicht nur Gesellschaft und Komposition der Pflanzen sondern zusätzlich die zufällig durch die Pflanzung führende Hundetrasse in der Gestaltung zu berücksichtigen. Zum Zeitpunkt der Planung bereits. Große Kunst kann ich euch sagen. Dazu gibt es auch keine weiterführende Literatur. Ich denke noch über das Verlegen eines entsprechenden, 10 teiligem Buchband nach.

Heute habe ich mich mit gewissen „Wildschäden“ abgefunden. Meine Hunde sind mir mindestens genauso wichtig wie die Pflanzen. Der Hundenerd würde seine kinderersatzähnliche Beziehung zu seinem Hund vermutlich dazu ausnutzen, ihm Befehle wie links, rechts, zurück, drunter und drüber beizubringen und ihn dann so durchs Staudenbeet zu navigieren.

Soll er, ich genehmige mir da lieber ein Flens und akzeptiere die freiheitsliebenden Rudeltiere mit Ihren gelegentlich zerstörenden Einflüssen auf meine Pflanzungen.

Und natürlich lässt es sich nicht vermeiden, dass die beiden Kameraden gerne mal den Rasen kaputt pinkeln, ein und dieselbe Staude den Winter über immer wieder mit ihrem Urin übergießen so dass sie sich ohne große Worte still und leise verabschiedet.

Aber ich liebe es auch mit den beiden Bekloppten im Garten zu sein. Sie liegen bei mir am Feuer wenn ich mich betrinke, leisten mir beim Pflanzen und Gärtnern stets Gesellschaft. Natürlich kuscheln sie auch gerne und fordern ihre Zuneigung ein. Und ab und an furzen sie. Jedoch ohne Kommando. Und ohne Warnung.

Aber es ist nicht so als wüssten sie nicht wo die Wege entlang führen. Schließlich schaffen sie es immer in die Mitte der Wege ihr Andenken zu setzen. Ist doch merkwürdig?!

Nur Löcher buddeln, dass hab ich ihnen rechtzeitig verboten. Das dürfen sie dann wenn wir über die Felder marschieren. Und das haben sie tatsächlich auch verstanden.

Sie helfen mir auch mit den anstehenden Arbeiten, verteilen freiwillig die Stauden vor der Pflanzung oder verschleppen die Kunststofftöpfe wenn sie leer sind irgendwohin im Garten. Bevorzugt werden 11er Töpfe, gerne in schwarz aber grün geht auch, rund geht vor eckig.

Auch gut ist wenn sie den aus der Schubkarre herausragenden Zweig entdeckt haben und meinen dieser gehört nun ihnen und es ist ja egal ob die Karre jedesmal umkippt.

Nee, die sind schon in Ordnung die beiden. Und Hundenerd ist ja noch hundertfach schlimmer als Gartennerd. Steht so bei Google. Daher muss es wahr sein.

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Jetzt bloß keine Maus durchs Beet rennen sehen.

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Gerda ist fast immer dabei, Kurt ist da schon wählerisch. Kalt? Nass? Nö. Dann lieber im Nest bleiben.

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Ein Highlight ist auch wenn sie mal wieder Appetit auf Gras haben. Das kommt ab und an vor bei Hunden. Natürlich versuchen sie dann insbesondere bei den Jungpflanzen die Halme abzureißen was meist mit dem Ausreißen der gesamten Pflanze endet. I Love it.

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Gutes Wetter? Dann ist Kurt auch am Start.

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Am Teichrand gibt dann doch mal ein Loch. Ratten und andere Bautiere werden dann möglichst ausgegraben. Bei Bisamratten feuere ich sie zusätzlich an.

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Eigentlich kennen sie die Wege. Aber eben nur wenn sie es wollen.

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Beide sind der Meinung, dass sie die Schaufel des Baggers locker plattmachen. Das haben sie bis heute nicht verstanden. Sieht aber nach Riesenspaß aus. 

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Ich kann ihnen nicht wirklich böse sein. Ihnen sei ihr Anteil an Opferstauden gegönnt. Ich hoffe, sie begleiten mich noch lange im Garten. Wuff.

 

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