Der Titel dieses Beitrags spiegelt wieder, welchen Weg die Idee einer einfachen Holzterrasse nehmen kann.
Als ich 2016 die beim Erwerb des Hauses vorhandene, kleine Terrasse aus Gehwegplatten vor unserem Haus durch eine hölzerne ersetzte, war wie bereits in einem meiner ersten Beiträge beschrieben die erste ernüchternde Überraschung perfekt.
Die ursprüngliche, durch den seitlichen Bewuchs beengte Terrasse aus Gehwegplatten
Wir wohnen auf einer Moorblase, unser Haus steht auf 17m tiefen Betonpfählen. Dort unten in 17m Tiefe befindet sich die zweite, weil stärkere und sicher tragende Sandschicht.
Seinerzeit hatte ich noch keine Ahnung was es bedeutet im Moor Bauwerke zu errichten. Wie ursprünglich gelernt, gründete ich die Holzterrasse frostfest auf 26 Punktfundamenten in Form von ausbetonierten KG-Rohren.
Frostfest bedeutet in diesem Fall 80cm tief. Was ich nicht wusste war, dass ich bei 80cm bereits im Moor angekommen war. Nachdem ich nun alle 24 Fundamente fertiggestellt hatte, es regnet in Strömen und entsprechend froh war ist mit diesem Schritt abgeschlossen zu haben, gönnte ich mir mein Feierabendbier und begutachtete mit etwas Stolz vom Inneren unseres Hauses den Wald aus kleinen Säulen vor dem Haus.
Angedacht war, am kommenden Morgen mit der Unterkonstruktion für die Holzterrasse zu starten. Jedoch verschlug es mir die Sprache als ich früh morgens bei bestem Sonnenwetter nach draußen trat und feststellte, dass keines der zuvor vorhandenen Fundamente noch vorhanden war. Das Moor hatte sie alle verschluckt, sie waren einfach weg. Zwar konnte ich sie wenn ich in die Erdbohrung sah noch sehen, es war jedoch sofort klar, dass dieser Krieg verloren war.
Die erste Holzterrasse wurde einseitig vor dem Haus errichtet.
Also auf ein Neues. Diesmal nur 30cm tief, wieder 24 neue Bohrungen und Fundamente und siehe da, sie sollten auch am kommenden Morgen noch vorhanden sein. Nachdem die Holzterrasse fertig war wurde mir klar, dass auch dieses Bauwerk über die Jahre langsam aber sicher gen Erdmittelpunkt abwandern würde, ich wusste nur nicht wie schnell.
Schnell!
Nach 3 Jahren hatte die Terrasse bereits einen Absatz zu unserem Haus von etwa 1,5cm, was natürlich keine Katastrophe war jedoch aber mit einem unguten Gefühl einherging.
Dann kam Zwerg Lasse-Bo auf die Welt. Natürlich wurde der Forderung meiner Frau gefolgt und die bestehende Terrasse vollständig eingezäunt. Natürlich musste ein Tor eingebaut werden. Wieder waren 2 oder 3 Tage investiert und die nun vorhandene Terrasse entsprach so gar nicht meinem ästhetischen Anspruch. Die Terrasse wirkte wie eine Terrasse in einem Biergarten oder einer Kleingartenkolonie.
Das Zwergengefängnis hielt nicht lange vor.
Für mich war klar, sobald Zwerg Lasse Bo einigermaßen zurechnungsfähig ist musste der Zaun wieder weichen. So wurde er Mitte 2019 demontiert. Denn mittlerweile hatte er das bereits dritte Verschlusssystem des Zugangstores durchschaut und mehr Modelle von Schiebe- und Klappriegeln konnte ich weiß Gott nicht finden.
Nun konnte man endlich wieder ohne ständiges „Tor auf – Tor zu“ in den Garten spazieren. Herrlich. Ich war wieder frei.
Dann kam der vergangene Herbst. Im Zuge des Auflösens unseres Beetes vor dem Haus und dem überfälligen Entfernen der kranken Buxushecke hatte ich mal wieder eine Idee. Was machen wir mit der Fläche der ehemaligen Buxushecke?
Nun wurde die Linke Seite der Terrasse ebenfalls gerodet…
und im Anschluss direkt verbrannt.
Wir hatten schon viele Grillabende und Feste auf unserer Terrasse gefeiert und auch wenn sie bereits 30qm hatte, war sie doch immer etwas zu klein. Da ich nicht daran interessiert war, weitere 40qm Staudenrabatte in Pflege zu nehmen war der Gedanke einer Terrassenerweiterung geboren. Keine weiteren Beete (diesen Satz aus meinem Mund?) und mehr Fläche für anstehende Feste. Ach ja, dann könnte ich die Terrasse ja auch noch um das Haus herum erweitern, damit wir auch am Abend noch in der Sonne auf der Terrasse verweilen konnten. Jetzt gab es kein Halten mehr.
Die „alte“ Terrasse sollte auch gleich einen neuen Dielenbelag erhalten.
Die alte Terrasse sollte gleich nochmal mit neuem Belag versehen werden, was schließlich zu einem Komplettneubau führte. Also alles einmal neu. Integrierte Sitzmöbel sollten auch noch Platz finden und wie es dann so ist durfte die Beleuchtung nicht fehlen. Da sich mehrere Stufen innerhalb der Terrasse befinden wurden gleich noch ein paar Rampen für den Zwerg und sein Fuhrpark angefertigt.
Den gesamten Boden vor der neuen Terrasse haben wir dann auch gleich ausgetauscht, ein bewährtes Gemisch aus Kompost, neuer Muttererde und groben Sand. Der Bagger war sowieso notwendig, um die Wurzeln der ehemaligen Hecke auszuheben.
Dann noch eine reduzierte Rabatte davor pflanzen und schon freue ich mich auf das Ergebnis im bevorstehenden Sommer.
Auch wenn ich mich hinterher immer über das Ergebnis freue ist es während des Baus doch auch immer wieder ziemliche Arbeit. Jetzt erstmal keine Terrassen mehr. Wobei man ja niemals nie sagen sollte.
Es klingt nach jede menge Arbeit. Es ist natürlich ärgerlich aber das Ergebnis kann sich sehen lassen! Schöne Grüße!
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Guten Abend Christopher,
(ich kann mich einfach nicht überwinden ‚Moin‘ auch am Abend zu schreiben)
Deine Beiträge sind eine wahre Bereicherung und ich möchte dir gerne dafür danken. Zusätzlich würde mich zu deiner sehr ausführlich und unterhaltsamen Beschreibung noch interessieren,
welchen Belag hast du für deine Terrasse verarbeitet?
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Hallo Isabell, vielen Dank für die Blumen. Es ist eine europäische Lärche. Wir haben uns bewusst gegen weitere Tropenhölzer entschieden. Mal sehen ob ich es bereue… 🙂 LG Christopher
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